März 2024

Atommüll auf dem Wertstoffhof

Ein kleiner, gelber Behälter hat am Donnerstag einen großen Alarm ausgelöst. Am Wertstoffhof hatten Mitarbeiter befürchtet, auf Atommüll gestoßen zu sein.

 

Ein ungefähr Kaffeedosen-großer Gegenstand hat am Wertstoffhof Ahaus für riesige Aufregung gesorgt. Problem: Der leuchtend-gelbe Gegenstand sah aus wie ein Behälter für Atommüll.
Atommüll-Entsorgung im Schrottcontainer bei Stenau? Zunächst erstmal die direkte Entwarnung von der Feuerwehr Ahaus; es ging von dem Gegenstand keinerlei radioaktive Strahlung aus. Die Feuerwehr konnte nach kurzer Zeit wieder abrücken.
Aber der Reihe nach: Gegen 9 Uhr war Mitarbeitern des Wertstoffhofs das kleine Gefäß in einem der Schrottcontainer aufgefallen. Der vielleicht 20 Zentimeter hohe Behälter war einem sogenannten Mosaik-Behälter nachempfunden. Wenn auch in einem viel kleineren Maßstab. Das Original ist 1,5 Meter hoch, hat einen Durchmesser von über einem Meter und ist für schwach- und mittelradioaktive Abfälle vorgesehen.
Am Wertstoffhof jedenfalls schrillen am Donnerstagmorgen die Alarmglocken. Mitarbeiter melden den verdächtigen Fund. „Und haben damit genau richtig gehandelt“, betonte ein Mitarbeiter der Stadt Ahaus, der für die Verwaltung zur Einsatzstelle geeilt war. Die Stadt Ahaus wird bei so einem Alarm hinzugezogen, um im Ernstfall weitere Schritte einzuleiten. Etwa die Bevölkerung zu warnen oder weitere Behörden einzuschalten: „In diesem Fall ist das ja zum Glück nicht nötig, wissen konnte das zuvor niemand."

Geschäftsführer alarmiert Feuerwehr
Die Geschäftsführung des Entsorgungsunternehmens STENAU, das den Wertstoffhof betreibt, hatte schließlich die Feuerwehr alarmiert. „Es kann ja niemand wissen, was dahintersteckt“, erklärt Stenau-Geschäftsführer Dr. Georg Grüber gegenüber unserer Redaktion. Auch wenn der Behälter sehr klein gewesen sei, habe er eben ausgesehen wie ein Atommüllbehälter. Er habe deswegen direkt den Leiter der Feuerwehr informiert.
Und der handelte nach festgelegten Alarmplänen und Handlungsanweisungen für Fälle, in denen der Verdacht auf radioaktive Strahlung besteht. Festgelegt ist beispielsweise, dass in solchen Fällen die Einsatzkräfte der hauptamtlichen Feuer- und Rettungswache sowie die beiden Löschzüge Ahaus und Wessum der Freiwilligen Feuerwehr ausrücken. Die sind mit entsprechenden Schutz- und Messeinrichtungen ausgestattet.
Ein in jeder Hinsicht außergewöhnlicher Morgen für das Unternehmen Stenau. In seinen 30 Jahren im Unternehmen sei so etwas noch nicht vorgekommen, betont Georg Grüber. Auch mehreren Mitarbeitern am Wertstoffhof steckt der Schrecken da noch deutlich sichtbar in den Knochen. „Kaum zu glauben, was die Leute alles wegwerfen. Die Welt wird immer verrückter“, sagt einer von ihnen kopfschüttelnd.
Für die Polizei geht der Einsatz vor Ort am Mittag noch weiter. Sie sperren das Gelände ab. Weil bis dahin nur bestätigt ist, dass von dem Behälter keine Strahlung ausgeht. Noch gilt es da nicht als erwiesen, dass es sich nur um ein Modell handelt. Genauso wenig ist da bestätigt, dass sich nicht doch eine geringe Menge Atommüll in dem Behälter befindet.
 

Ursprung bleibt unklar
Wo das Modell herkommt, ist  völlig unklar. 
Die Polizei gibt um 12.45 Uhr schließlich endgültig Entwarnung. Bis zum NRW-Wirtschaftsministerium wurde der Fall bis dahin hochgespült. Als Aufsichtsbehörde habe das eingeschaltet werden müssen.
Rückfrage bei Dr. David Knollmann, Pressesprecher der Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ), die das Brennelementezwischenlager in Ammeln betreibt. Er bestätigt die Entwarnung. Bei dem Gegenstand handele es sich um ein gut 15 cm großes Modell eines Behälters für Atommüll. „Darin war selbstverständlich nie radioaktives Material“, macht er ganz deutlich. Er räumt ein, dass es beispielsweise im Infohaus am Zwischenlager in Ahaus vergleichbare Modelle gebe. Die seien aber moderner und auch größer.
Er ergänzt: „Wir vermissen auch kein Modell.“ Wie der Gegenstand in den Müllcontainer bei Stenau gelangt sei, kann er sich aktuell nicht erklären. „Das ist uns derzeit nicht bekannt und wird geprüft“, betont er.
 

August 2023

So einige kuriose Geschichten haben der Platzwart des Wertstoffhofs Henrie Zwijnenberg und sein Mitarbeiter Kevin Koning zu erzählen.

Henrie Zwijnenberg und sein Mitarbeiter Kevin Koning
So konnten schon einige Schätze vor der Entsorgung gerettet werden.

Auf den ersten Blick mag es scheinen, als ob der Wertstoffhof in Ahaus nur ein Ort für den alltäglichen Abfall ist; doch wenn man tiefer eintaucht, stolpert man über Geschichten, die man so nicht erwarten würde.


Henrie Zwijnenberg wird von Kevin Koning aus Gronau als „die Ruhe in Person“ beschrieben. „Er lässt immer mit sich reden und drückt auch mal ein Auge zu“, sagt Kevin Konig und fügt hinzu: „Er kennt eben seine Pappenheimer“, womit er auf die Stammkunden des Hofes anspielt.


Trotz des geschäftigen Treibens und den 200 bis 600 Fahrzeugen, die den Wertstoffhof täglich besuchen, scheint das Personal stets bereit zu sein, den Besuchern des Wertstoffhofes zu helfen. „Verlorene Sachen zu suchen ist gar kein Thema, kann auch gerne versucht werden“, betont Henrie Zwijnenberg. Und das, obwohl alle Gegenstände, die zum Wertstoffhof gebracht werden, automatisch Eigentum der Stadt Ahaus werden. Die beiden erinnern sich an zahlreiche Geschichten. Da war die Dame, der beim Entsorgen eines Kartons auf einmal die Hauskatze entgegensprang, was zu einer wilden Verfolgungsjagd über den gesamten Hof führte, bis die Katze letztlich wieder wohlbehalten festgesetzt werden konnte. Oder ein älteres Ehepaar, das beinahe einen teuren Pelzmantel der Frau entsorgte. Die Frau beschwerte sich schon lautstark über den Verlust des Mantels, als ein Mitarbeiter des Wertstoffhofes die Ladung der beiden überprüfte und den Mantel in einem Karton fand.


Manchmal hilft nur großes Gerät
Für großen Schreck sorgte eine junge Frau auf dem Hof, als sie Henrie Zwijnenberg eine Leiche auf seinem Hof meldete. „Wir sind dann natürlich sofort dahin und haben ein Bein unter einer Matratze liegen sehen“, erzählt er. Wie sich dann glücklicherweise herausstellte, handelte es sich aber lediglich um eine entsorgte medizinische Beinprothese.
Ein Herr sorgte für eine größere Aktion auf dem Wertstoffhof, als er sein verlorenes Handy im Grünabfall mit dem Radlader suchen wollte. „Es war nicht viel los und wir kannten ihn gut“, erklärt Kevin Koning auf Nachfragen. Und so hat der Mann kurzerhand den zweieinhalb Meter hohen Berg Grünabfälle mit seinem Radlader bewegt, worunter tatsächlich sein verlorenes Handy heile wieder auftauchte. „Mehr Glück als Verstand“, fügt Kevin Koning lachend hinzu.


Bei Verlust besser schnell handeln
Trotz der eventuellen Möglichkeit, seine verlorenen Wertgegenstände auf dem Wertstoffhof in Ahaus suchen zu können, sollte der Verlust schnell auffallen, empfehlen Henrie Zwijnenberg und sein Mitarbeiter Kevin Koning. Denn laut Dienstvorschrift könnten auf dem Wertstoffhof keine Gegenstände gesammelt werden, die noch von Wert sein könnten.

Innerhalb von 24 Stunden solle es noch möglich sein, den verlorenen Gegenstand wiederzufinden, denn beinahe täglich muss der Wertstoffhof geleert werden, um Platz für neuen Schutt zu schaffen. „Was weg ist, ist weg“, sagen beide dazu.
Dennoch, seine Sammelleidenschaft lässt sich der Platzwart nicht nehmen, auch nicht bei der Arbeit. Henrie Zwijnenberg ist leidenschaftlicher Schallplattensammler, das wissen auch seine Mitarbeiter und so konnten sie schon einige kleine musikalische Schätze vor der endgültigen Entsorgung retten.

 
 

50 Jahre STENAU Entsorgung Ahaus

40 Jahre STENAU Städtereinigung Nordhorn

Abfalllager in Legden kurzfristig durch STENAU geräumt

Über viele Jahre türmten sich im Legdener Gewerbegebiet die Müllmengen. Hier hatte ein ansässiges Entsorgungsunternehmen in der Nähe zur Dinkel große Mengen an Abfällen angesammelt, ohne die weitere Entsorgung sicher zu stellen. Nach  Weggang des Unternehmens aus Legden lagerten diese Mengen dort weiter und hinderten den Neueigentümer des Grundstücks "Profilan Kunststoffwerk GmbH" an der geplanten Expansion; geichzeitig war die Gefahr von schädlichen Umwelteinwirkungen groß.

Dank der reibungslosen Organisation und des leistungsfähigen Fuhrparks unseres Unternehmens konnten von der Fläche innerhalb 14 Tagen mehr als 3.400 t gemischte Siedlungsabfälle geräumt werden. 

Durch die grenznahe Zusammenarbeit mit der Verbrennungsanlage TWENCE B.V. in Hengelo wurden diese Abfälle dort zudem schnell und fachgerecht entsorgt.


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